Pädagogische Fachzeitschriften 2006

Günter Dörr

Didaktisches Design multimedialer Lernumgebungen in der betrieblichen Weiterbildung - Einsatzmöglichkeiten verschiedener Komponenten multimedialer Lernumgebungen in der betrieblichen Weiterbildung der Deutschen Telekom

Nowadays it is necessary to offer new strategies of teaching for schools but also for education in companies. Dörr shows as an example a new education program of the Deutsche Telekom AG which includes new technical equipment to improve the efficiency of teaching. But it also points out the problems of a modified teaching strategy.

In der heutigen Zeit ist es ein wesentlicher Faktor von Erfolg alles den neusten Errungenschaften und Technologien anzupassen. Auch im Bereich der Weiterbildung in Lehranstalten sowie in Betrieben ist es wichtig die Lernmethoden weiterzuentwickeln und diese mit Hilfe von neuer Technologie effizienter zu gestalten. Günter Dörr versucht am Beispiel der Deutschen Telekom eine modifizierte Betriebsfortbildung zu veranschaulichen. Zu den Vorteilen der multimedialen Lernumgebung zählt, neben der Möglichkeit die Effizienz zu steigern, insbesondere auch eine Senkung der Fortbildungskosten. 

Zur multimedialen Lernumgebung zählt Dörr vor allem  Business-TV zur Übertragung von Live- Sendungen und um den Zuschauern die Möglichkeit zu bieten über Pro Share Telefon oder Fax Fragen an den Experten im Studio zustellen. CBT[1] welches im Rahmen der Softwarebibliothek „Fun Line“ angeboten wird. Pro Share, eine Software die verschiedene Dienste bietet, darunter Videoconferencing, Joint Viewing das ermöglicht das mehrere Nutzer an ihren Bildschirmen die gleichen Seiten sehen können, Joint Editing welches gemeinsames Erstellen von Texten, Grafiken usw. ermöglicht und Telefonkonferenz, damit mehre Teilnehmer gleichzeitig, unabhängig von ihrem Standort, miteinander kommunizieren können (vgl. Dörr 1999, S. 63f).

Vier wichtige Ziele werden von den Lernseminaren vor allem verfolgt. Die großen Differenzen in Bezug auf das Vorwissen der Seminarteilnehmer sollen durch integrierte „differenzierte Lerninhalte“ (Dörr 1999, S. 64) ausgeglichen werden. Da die meisten Seminare aus Kostengründen in nur wenig Zeit sehr viele Inhalte übermitteln sollen, wäre es nach Dörr aus „lernpsychologischer Sicht sinnvoll, die Seminare einmal zeitlich zu strecken und zum anderen auch Vor- und Nachbereitungsphasen einzuplanen, um sie effektiver zu gestalten“ (Dörr 1999, S. 65). Weiter ist es wichtig anstatt ausschließlich „enzyklopädisches Wissen zu vermitteln auch Lern- und Denkstrategien zu vermitteln“ (vgl. Dörr 1999, S. 65). Zu guter letzt ist unbedingt zu beachten „Wissen mit bereits vorhandenen Kenntnissen in Beziehung zu setzen anstatt Wissen isoliert und ohne Bezüge zu individuellen Erfahrungen zu vermitteln“(vgl. Dörr 1999, S. 65).

Im vorgestellten Beispiel geht es um ein Seminar zum Betriebssystem Windows 95. Im Gegensatz zum herkömmlichen Seminar, das drei Tage dauert und zentral in einem Bildungszentrum der Deutschen Telekom stattfindend, dauert dieses „modifizierte Weiterbildungsseminar nur zwei Tage, wird in der jeweiligen Niederlassung durchgeführt und von einem Ferntrainer aus Koblenz sowie einem Tutor vor Ort betreut“(vgl. Dörr 1999, S. 65). Nach der Einführung in das technische Equipment welches zum Seminar bedient werden muss werden die Teilnehmer dazu angehalten Lerntandems zu bilden. Das heißt jeweils zwei Teilnehmer sollten die Kursaufgaben gemeinsam bearbeiten. Die Bildung solcher Lerntandems trägt vor allem dazu bei „die Heterogenität der TeilnehmerInnen“ (Dörr 1999, S. 66) zu entschärfen. Im Rahmen der Evaluation wurden Akzeptanz und der Lernerfolg mit verschiedenen Instrumenten erfasst, um die Qualität der Seminare zu erfassen. „Im Wissenstest schnitten die Teilnehmer der modifizierten und der traditionellen Kurse vergleichbar ab, …“ (Dörr 1999, S. 67). Hauptprobleme traten im Bereich der Technik auf. Neben verschieden Softwareproblemen sowie auch Hardwarefehlern, litten vor allem didaktische Aspekte unter der modifizierten Seminarmethode. Ferner, stellte sich vor allem die prompte Kommunikation zwischen Trainer und Seminarteilnehmer als zu umständlich und verbesserungswürdig heraus. Folglich wurde der Ferntrainer zu wenig in Anspruch genommen. Genannte Fehler sollen bei zukünftigen Seminaren gezielt vermieden werden um die Effizienz der Seminare noch weiter zu verbessern. Weiters werden diese überarbeiteten Seminare noch mal evaluiert, und „insbesondere soll überprüft werden, inwiefern der Transfer des Gelernten in die tägliche Arbeit gelingt“(Dörr 1999, S. 75). 


[1] Rechnerunterstützter Unterricht bzw. Computer Based Training steht für Systeme (auch Lernsoftware), die als Lernprogramme genutzt werden, die der Lernende vor Ort auf seinem Computer gespeichert hat. Sie sind die meistgenutzte Form des elektronischen Lernens (Wikipedia. Online im Internet:
WWW: http://de.wikipedia.org/wiki/Computer_Based_Training).

Quelle

Dörr, G. (1999). Didaktisches Design multimedialer Lernumgebungen in der betrieblichen Weiterbildung- Einsatzmöglichkeiten verschiedener Komponenten multimedialer Lernumgebungen in der betrieblichen Weiterbildung der Deutschen Telekom. In P. Strittmatter (Hrsg.), Unterrichtswissenschaft. Zeitschrift für Lernforschung (S. 61-77). Weinheim: Juventa.


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