Pädagogische Fachzeitschriften 2007

Eva Arnold

Stärkung von Selbstverantwortung beim Lernen

Es wurde eine Untersuchung an einer Grund-, Haupt- und Realschule durchgeführt die zum Ziel hatte, Schülern beizubringen wie man Wochenplanarbeit richtig einsetzt und wofür diese gut ist. Nämlich zur Erlangung einiger wichtiger Kompetenzen wie Zeiteinteilung, Präsentation von Arbeiten und die Einschätzung ihrer eigenen Leistung. Zuerst wurde anhand eines eigens entwickelten Fragebogen (2 verschiedene, für Ober- und Unterstufe) geklärt, was die Schüler für eine Meinung/Wissen über Wochenplanung haben und ob bzw. was Sie für Erfahrungen sie damit gemacht haben. Anschließend wurden diese ausgewertet und den Lehrern zur Verfügung gestellt. Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres wurde eine Befragung des Kollegiums durchgeführt, die dazu dienen sollte Ihre eigenen Schlüsse aus der Befragung darzulegen und Vorschläge zur Verbesserung der Qualität einzubringen.

1. Ebene der Untersuchung

Vor der ersten Befragung wurden die Ziele dieser Untersuchung geklärt. Nachdem diese geklärt waren ( Zeiteinteilung, Leistungseinschätzung, Präsentationen) wurden Maßnahmen beschlossen wie dies zu erreichen ist. Durch die Einführung einer ein bis zwei Mal pro Monat verbindlichen Wochenplanarbeit, die übrigens von den jeweiligen Klassenlehrern zu kontrollieren war, erhofft man sich die nötigen Informationen. Diese sollte jeweils 6 bzw. 12 Monate nach Beginn auf Veränderungen im Bereich des Wochenplanführens hinweisen. Speziell in Einzelgesprächen sollte Schülern geholfen werden, ihre Arbeitsweise zu optimieren.

Die erste Befragung der Lehrer und Schülerschaft nach 6 Monaten scheiterte jedoch an der Komplexität und Vielfalt der Fragen. Einige Beispiele dazu: Wer arbeitet tatsächlich mit Wochenplänen und was hält einige davon ab, diese Methode einzusetzen? Woran lässt sich der Erfolg von Wochenplanarbeiten ablesen – am Umgang der Schüler mit Ihren Wochenplänen oder an Ihrem fachlichen Lernen?

2. Ebene der Untersuchung

Ein  neuer Anlauf wurde unternommen. In einer Arbeitsgruppe wurde die Komplexität der Fragen reduziert und das Anliegen der Untersuchung Konkretisiert. Es wurden 3 Schritte ausgearbeitet die zu Konkretisierung des Anliegens führen sollten. 1) Funktion der Selbstevaluation klären 2) Fragestellung für die Untersuchung bestimmen 3) Ablauf der Untersuchung bestimmen und Instrumente festlegen.

Funktion der Selbstevaluation klären

Da das Schulprogramm offen ließ wie die Ergebnisse dieser Befragung genutzt werden sollen, stellte man sich die Frage welche Funktion die Wochenplanarbeit in der Schule haben sollte. Dazu wurden drei Zwecke von Evaluation ausgearbeitet.

1)Vorbereitung einer Entscheidung 2)Weiterentwicklung des Konzepts der Maßnahmen 3) Unterstützung von Selbstdarstellung und „Werbemaßnahmen“

Diese 3 Funktionen wurden mit der aktuellen Situation der Schule verglichen. Es wurde folgende Hauptziele ausgearbeitet. Wie verläuft die Einführung der neuen Unterrichtsmethode in der Schule? Dazu sollten auch die Gründe erörtert werden, warum Kollegen von dieser Unterrichtsmethode eventuell nicht Gebrauch machen.

Fragestellung für die Untersuchung bestimmen

Zuerst wurden drei Ebenen (Vorraussetzung, Prozess, Ergebnis) bestimmt die sehr wichtig für dieses Projekt waren. Es wurden für jede Ebene die jeweils interessantesten Fragen gesammelt. Die Relevants der jeweiligen Fragen ergab sich aus dem beabsichtigten Nutzen des Ergebnisses. Nun wurde sich die Frage gestellt in welcher Zielgruppe die Untersuchung stattfinden sollte. Dabei ging es um die verschiedenen Sozialformen der Schüler, Ihre Motivation, den Zeitrahmen, Erfahrung und Häufigkeit. Die Evaluationsgruppe kam in dieser Phase schon zu dem Schluss, das nach dem Projektergebnis zuerst die Regelmäßigkeit und Arbeitsweise der Schüler überprüft werden muss, bevor es im Mittelpunkt der Evaluation steht.

Ablauf der Untersuchung festlegen und Instrumente entwickeln

Es wurde entschieden, Lehrkräfte und Schüler, zu diesem Thema schriftlich zu befragen. Da durch intensive Recherchen kein geeigneter Fragebogen gefunden werden konnte entschloss sich die Gruppe einen eigenen zu entwickeln. Dafür wurden Projektrelevante Fragen für Lehrer und Schüler entworfen. Diese Fragen behandelten Punkte wie z.B. Häufigkeit von Wochenplanarbeiten, wie gut kommen Schüler mit Wochenplanarbeiten zurecht.

3. Durchführung und Ergebnis der Untersuchung

Es wurden insgesamt 32 Lehrkräfte, 255 Schüler mit dem Fragebogen I und 124 Schüler mit dem Fragebogen II befragt.

Die Auswertung der Ergebnisse ergab, dass die Lehrkräfte der Meinung sind das sich Wochenplanarbeit an der Schule etabliert hat. In den 5. bis 7. Klassen wurde regelmäßig, ab der 9. Klasse nur noch selten nach dieser Methode unterrichtet. 12 von 33 Lehrern fühlten sich nicht genügend fortgebildet um arbeiten mit Wochenplan durchzuführen.

Die Schülerbefragung ergab ein differenziertes Ergebnis. Eine Mehrzahl der Schüler gab an sich mit der Wochenplanarbeit leicht zu tun, jedoch machte diese Aufgabe nur einem Drittel der Schüler Spaß. Ein Grossteil ist der Ansicht das sie dadurch selbstständiger und unabhängiger geworden sind.

Aus diesen Rückmeldungen schließ die Schulleitung das für Lehrer eine schulinterne Fortbildung organisiert werden soll. In diesen Fortbildungen soll auch thematisiert werden welche Möglichkeiten das Kollegium hat, Anreize zur Selbstkontrolle und effektive Zeiteinteilung zu schaffen.

Quelle

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