Michael Kerres
In Schulen ist da Internet in 3 Situationen entscheidend: für die Verteilung von didaktischen Medien, als Arbeitsgerät im Unterricht und als Lerninhalt selbst.
Sehr viele Arbeitsblätter, Folien, Übungen etc. werden mit viel Arbeit erstellt. So wäre es sehr sinnvoll diese für alle verfügbar zu machen. Mittlerweile werden die Produkte von Schulbuchverlagen, etc. auch mehr und mehr über Internet verkauft.
Als Medium kann das Internet in verschiedenen Situationen behilflich sein Selbstgeregeltes und kooperatives Lernen: Das Internet soll die Lernenden unterstützen, um notwendige Informationen zu erhalten. Weiters können sie durch die Arbeit mit Computer und Internet Wissen über verschieden Medien, klassische und neue, entwickeln (vgl. Collis 1994).
Weltweite Kooperation: Das Internet ermöglicht persönlichen Kontakt mit der ganzen Welt. Diese Funktion kann für Schulen wieder vorteilhaft sein. Schüler können sich mit Menschen aus fremden Ländern unterhalten. So können sie fremde Sprachen und neue Kulturen kennen lernen (vgl. Schrum & Berenfeld 1997).
Präsentation von Schule: Im Internet kann alles was auf einem Internetserver erstellt wurde veröffentlicht werden. Das Internet ersetzt in vielen Fällen die „Schülerzeitungen“, da so eine mehr Menschen die Möglichkeit haben sich über das Schulgeschehen zu informieren.
Mit dem Aufkommen des Internets wurde der Gegenstand „Informationstechnische Bildung“ dem Lehrplan hinzugefügt. Anfangs wurde das Geschehen rund um den Computer der Mathematik zugeteilt, da es früher hauptsächlich um die Logik und das Zahlensystem ging. Heute werden der Computer und das Internet in Schulen häufig für Konstruktion und Kommunikation verwendet. Weiters wird auch der Umgang mit neuen Medien erlernt (vgl. Kerres 2000, S. 113ff).
Die verschiedenen Meinungen über „Internet und Schule“ gehen hauptsächlich wegen zwei Punkten auseinander: wegen der Wertigkeit und wegen der Potentiale der neuen Medien (vgl. Kerres 2000, S. 117f).
Nicht das Können des Mediums ist für die pädagogisch Wertigkeit entscheidend sondern was damit gemacht wird und wie. So muss bei der Entwicklung von Bildungsprogrammen darauf geachtet werden welche Probleme oder didaktischen Anliegen damit bearbeitet werden sollen (vgl. Kerres 1998).
Es gibt 3 verschiedene Erklärungen:
Internet-Nutzung als elementare Kulturtechnik: Das Internet ist wichtig für Kommunikation und Kultur. Weiters sind die verschiedenen Bildungs- und Unterhaltungsangebote und der Kauf von Waren und Dienstleistungen (in diesen Zusammenhang ist das Wissen über Datensicherheit und Datenqualität unentbehrlich) sehr wichtig.
Schüler sollen auch lernen Suchstrategien anzuwenden und die erhaltenen Informationen zu selektieren.
Steigerung der Effektivität/Effizienz: „Mit dem Einsatz von Medien kann das Ziel verfolgt werden, Lehrinhalte effektiver und effizienter zu vermitteln“ […] „Aus mediendidaktischer Sicht sind besonders folgende mögliche Funktionen des Internets relevant:“ Veranschaulichung und Strukturierung, kognitive und operative Aktivitäten, Wissenskonstruktion und kommunikation, lernmotivationale Funktion (vgl. Kerres 2000, S. 122f).
Medienerzieherische Argumente: „Einer handlungsorientierten Medienpädagogik geht es vielmehr darum, die Fähigkeit von Menschen, sich über Meiden zu artikulieren, ihre medienbezogenen Informations- und Unterhaltungsbedürfnisse und interessen zu befriedigen und zu reflektieren sowie Medienprodukte verstehen und bewerten zu können“ (Kerres 2000, S.123).
Der Gebrauch des Internet selbst erzielt keine Pädagogischen Erwartungen, allerdings gibt es mehrere unterschiedliche pädagogische Argumente für die Nutzung des Internet in Schulen (vgl. Kerres 2000, S. 123).
Am Anfang sah man nur die Einführung einer Schule „am Netz“. Mit der Zeit wurde man mit den anfallenden Kosten konfrontiert. „Der Mangel an angemessenen Materialien, an didaktischen Konzepten und Vorbildung der Lehrkräfte hat den Umfang der notwendigen Anstrengungen hin zur Medienkompetenz der Schule deutlich werden lassen“ (Kerres 2000, S. 129).Dies verdeutlicht die Wichtigkeit, dass Lehrende und Lernende ein kompetentes Wissen über (digitale) Medien besitzen (vgl. Kerres 2000, S. 129).
Kerres, Michael (2000). Zeitschrift für Pädagogik.